Empfehlungen für die Bestimmung der Spurhaltegüte im Kontext der Fahrsimulation

Die Entwicklung von Fahrerinformations- und Fahrerassistenzsystemen im Automo-bilbereich findet in einem gewissen Spannungsfeld statt. Auf der einen Seite sollen derartige Systeme den Fahrkomfort erhohen, auf der anderen Seite muss die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer gewahrleistet sein. Wahrend ihrer Entwicklung ist folglich eine standige Bewertung dieser Systeme hinsichtlich der oben genannten Anforderungen notwendig. Dem Entwickler steht fur eine solche Bewertung eine breite Methodenpalette zur Verfugung (vgl. Breuer, Bengler, Heinrich & Reichelt, 2003). Die Methoden unter-scheiden sich erheblich in Zeit- und Kostenaufwand. Je nach Reifegrad des Systems geben anfangs bereits Cognitive Walkthroughs mit Hilfe von Zeichnungen Auf-schluss daruber, ob sich der Entwicklungsprozess in die gewunschte Richtung be-wegt. Im weiteren Entwicklungsverlauf bieten sich mehr oder weniger komplexe Fahrsimulatoren fur eine solche Bewertung an. Am Ende des Entwicklungsprozesses steht dann der am zeit- und kostenaufwandigste Test – reale Fahrten unter realen Bedingungen oder auf einer Teststrecke. Im Kontext von Fahrsimulationsuntersuchungen werden fur eine objektive System-bewertung unter anderem Spurhalte- und Lenkmase herangezogen. Fur eine gute Interpretierbarkeit der Ergebnisse einer Untersuchung, sowie fur eine vergleichende Ergebnisbetrachtung uber mehrere Untersuchungen hinweg, ist eine genaue Kenntnis der Aussagekraft und der Grenzen dieser Mase unerlasslich. MMI-Interaktiv, Nr. 11, Dez. 2006, ISSN 1439-7854, Knappe, Keinath & Meinecke 3