Die hochfrequente Langzeitanalyse und die psychoanalytische Praxis. Utopie und Realität

Sowohl die Prognos-Studie zur Lage der psychotherapeutischen Behandlung in der BRD als auch die Auswertung von uber 1000 Antragen fur Ersatzkassenpatienten aus der Zeit von 1973 bis 1983 legen den Schlus nahe, das die hochfrequente Langzeitanalyse eher die Ausnahme als die Regel ist und fast ausschlieslich von einer kleinen Gruppe »privilegierter« Therapeuten ausgeubt wird. Was folgt daraus – so fragt der Autor – fur die Definition von Psychoanalyse und fur den Behandlungsalltag? Werden die Therapeuten z. B. fur eine Art der Therapie ausgebildet, die sie in der Praxis kaum oder gar nicht anwenden? Der Autor pladiert fur eine erneute Diskussion uber Theorie und Technik der Psychoanalyse, die diesen Fragen Rechnung tragt.