Zusammenfassung Hintergrund: Die Zahl Opioidabhängiger, welche sich in Substitutionstherapie befinden, steigt kontinuierlich an. In Deutschland ist Methadon mit 57,7% das am häufigsten verordnete Substitutivum gefolgt von Buprenorphin mit 18,6%. Besonders schwangere Frauen und die ungeborenen Kinder profitieren von einer adäquaten Substitutionstherapie. Verunsicherung besteht jedoch für die Stillempfehlungen unter Substitutionstherapie, da sowohl Methadon als auch Buprenorphin in der Muttermilch angereichert werden und somit Sorge um Gesundheitsschäden des Neonaten nicht unbegründet sind. Stillvorteile müssen gegen mögliche neonatale Schädigungen abgewogen werden. Methode: Diese Übersicht basiert auf einer selektiven Literaturaufarbeitung unter Einbeziehung der PubMed-Datenbank und deutschsprachiger Konsensustexte. Verwendetete Suchbegriffe: (methadone*) AND (breastfeeding OR lactation), (methadone*) AND (human milk), (buprenorphine*) AND (breastfeeding OR lactation) und (buprenorphine*) AND (human milk). Schlussfolgerung: Nach Durchsicht der verfügbaren Literatur rechtfertigt die reine Substitutionstherapie mit Methadon oder Buprenorphin das primäre Abstillen nicht. Der Stillvorteil überwiegt die Risiken einer vital bedrohlichen neonatalen Substanzingestion, so dass Stillen unter beiden Substanzen möglich ist.