Die operative Behandlung der Trigeminusneuralgie

Das Wort Trigerninusneuraigie besagt zunãchst nicht rnehr und nicht weniger ais Schmerzkrankheit des S. Hirnnerven. Von fast alien anderen Neuralgien des Menschen unterscheidet sie sich durch heftige, biitzartig auftreteride Schmerzattacken, die sich exakt auf das Gebiet der Trigeminusäste beschrãnken und praktisch immer der Ausiosung durch einen peripheren Reiz bedürfen. Zwischen den Schmerzattacken besteht Schmerzund Symptomfreiheit. Diese "Tic douloureux" können nicht seiten soiche Heftigkeit annehmen, daI sie sich dem Patienten, der an ihnen leidet aber auch dern Arzt, der sic zu beobachten Gelegenheit hat, ais das Furchtbarste darstelien, was em Mensch uberhaupt an Schrnerz erfahren kann. Hierfür hat sich die Bezeichnung '>typische oder idiopathische Trigeminusneuraigie' eingebOrgert. Diesem Krankheitsbild wurde bisher, von der 'idiopathischen" kiar abgrenzbar, die >>symptornatische Trigerninusneuraigie" gegenubergestelit. Sic war durch den eindeutigen Nachweis einer organischen Ursache wie Tumoren, Verietzungsnarben oder Entzundungsprozessen gekennzeichnet. Ais charakteristisch für sic gait das Vorhandensein oder Uberwiegen einer Dauerschmerzkomponente. Aul4erdem soliten bei ihr in der Regei neuroiogische Ausfäile nachweisbar scm. In jüngster Zeit hat sich ansteHe des Begriffs "symptomatische" in zunehmendern Mafe der Begriff "atypische Trigeminusneuraigie<' durchgesetzt, weil es anfangs oft gar nicht möghch ist, die Ursache eines soichen "atypischen' Schmerzzustandes nachzuweisen und es Jahre, ja sogar Jahrzehnte dauern kann, bis z.B. em kieines Wurzelneurinorn (Yonas und Jannetta, 1980), em Cholesteatorn oder eine kieine angiomatöse MiIbi1dung klinisch oder neuroradioiogisch diagnostizierbar wird. So haben sich in jüngster Zeit die Grenzen zwischen typischer und atypischer Neuraigie immer mehr verwischt und wit wissen heute, daf es eine soiche Grenze Oberhaupt nicht gibt. Es war em langer Weg, den die Neurochirurgie gehen mugte, urn zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Em Weg voHer Triumphe abet auch immer erneuter Niederlagen.