SPEISEOELE AUF HANFBASIS UND IHR EINFLUSS AUF DIE ERGEBNISSE VON URIN- UND BLUTANALYSEN

Im Rahmen der Wiederbelebung des Hanfanbaus etabliert sich in juengerer Zeit auch ein Markt fuer Koerperpflegeprodukte und Lebensmittel auf Hanfbasis. Am Beispiel von Hanfoel wurde der Frage nachgegangen, inwieweit der Verzehr solcher frei verkaeuflicher Hanfprodukte die Ergebnisse von Urin- und Blutanalysen beeinflussen kann. In zwei auf dem Markt frei verkaeuflichen Speiseoelen auf Hanfbasis wurden Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol, in einem der Produkte zusaetzlich noch Cannabigerol und Cannabinol, nachgewiesen. Bereits wenige Stunden nach oraler Aufnahme des Hanfoels war im Urin 11-nor-delta(hoch 9)-THC-9-Carbonsaeure, der Hauptmetabolit von delta(hoch 9)-THC, nachzuweisen. Nach einer Einnahme von 40 bis 90 ml Oel konnte im Urin bis zu 80 Stunden THC-Carbonsaeure gefunden werden. Nach Aufnahme von 40 ml Hanfoel konnten in Blutproben THC-Serumspiegel von bis zu 6 ng/ml nachgewiesen werden. Bisher wurde bei einem positiven THC- beziehungsweise THC-Carbonsaeure-Befund bei Blut- und Urinuntersuchungen von einer vorangegangenen Aufnahme von Cannabis, in der Regel in Form von Haschisch oder Marihuana, ausgegangen. Wenn ein Beschuldigter nun angibt, er verwende Hanfoel, und den positiven THC-Befund dadurch zu erklaeren versucht, koennte man dies nicht zweifelsfrei widerlegen. Da unter anderem eine Aenderung des Strassenverkehrsgesetzes vorgesehen ist, wonach ein positiver THC-Nachweis im Blut eines Autofahrers als Ordnungswidrigkeit geahndet werden soll, muesste der Gesetzgeber fuer klare Regelungen sorgen. Titel in Englisch: Oils containing hemp and their influence on the results of urine and blood analysis.