Effizienz der Ineffizienz?

Ja, Sie haben richtig gelesen. Jedoch geht es hier nicht um Ämter oder Unternehmen, die wir alle zu kennen glauben. Es geht hier um Informatik, genauer darum, ob manche Probleme effektiv oder nicht effektiv gelöst werden können. Die interessanten Aufgaben der Komplexitätstheorie sind solche, die nicht effizient gelöst werden können. Mögen solche Probleme auch manchen negativen Beigeschmack haben. Die Welt wäre weniger interessant, wenn es solche Probleme nicht gäbe, und vielleicht gäbe es uns dann auch nicht. Jörg Rothes Beitrag „Kryptographische Protokolle und Nullinformation“ zeigt die positiven Aspekte komplexer Probleme auf. Während bei vielen Aufgabenstellungen möglichst effiziente Lösungsalgorithmen gefragt sind, interessiert man sich in der Kryptographie für das Gegenteil. Dort wird die bewiesene Ineffizienz bestimmter Probleme angewendet, um die Sicherheit in der Übertragung verschlüsselter Daten zu erhöhen. J. Pichler, R. Plösch und R. Weinreich behandeln Anwendungen der Agententechnologie, die von den Standardisierungsorganisationen FIPA und OMG vorangetrieben werden. Der Artikel befasst sich kritisch mit dem heute existierenden Standard MASIF. Bei Web-Content-Management-Systemen geht die Gartner Group inzwischen von einem Marktvolumen von 12 Mrd. US Dollar aus. Nur durch eine Integration von Content, Community und Commerce kann ein Unternehmen hier einen effizienten Marktauftritt im Internet erreichen. Insellösungen werden keine Zukunft haben. Stephan Jablonski und Christian Meiler geben in ihrem Hauptbeitrag einen Überblick über das sich ständig weiterentwickelnde Gebiet der Web-ContentManagement-Systeme. Die Zukunft ist virtuell, auch für Demokratien. Bereits in den letzten Heften wurden entsprechende Szenarien zur Diskussion gestellt. Michael Philippsen setzt diesen Diskurs mit der Frage „Internetwahlen – Demokratische Wahlen über das Internet?“ fort.