[On the structure and segmentation of the cortical center of vision in the cat].

1. Die Cyto- und Myeloarchitektonik der Areae striata, occipitalis und praeoccipitalis (17, 18, 19 nach Brodmann) wurden bei der Katze an vier Frontal-, drei Sagittal- und zwei Horizontalschnittserien untersucht, die an Nachbarschnitten fur Zell- und Markscheidendarstellung gefarbt wurden. Zur Frage der Variationsbreite der Windungen der Hemisphare, wurden 84 weitere Katzengehirne makroskopisch uberpruft. 2. Die untersuchten Rindenfelder des Katzengehirns weisen unterschiedliche charakteristische cyto- und myeloarchitektonische Strukturen auf. Das spezifische Merkmal der Area striata ist die Gliederung der besonders breiten IV. Schicht (Lamina granularis interna) in zwei Unterschichten (IVa + b und IVc) (bistriare Form des Calcarinatypus nach Brodmann), die Pragnanz der VI. Schicht und die Schmalheit und Verschmelzung der II. und III. Schicht. In der Area occipitalis ist die III. Schicht sehr breit und in zwei Unterschichten (IIIa und IIIb) differenziert, wobei nur die Unterschicht IIIb grose Pyramidenzellen aufweist. Dagegen zeigt die Area praeoccipitalis keine spezifischen Besonderheiten, auser der hellen kleinzelligen IIIa und einzelnen sehr grosen Pyramidenzellen in der V. 3. Die Areae striata, occipitalis und praeoccipitalis haben im Katzengehirn folgenden Sitz und Lagebeziehungen: Die Area striata nimmt auf der medialen Hemispharenflache den Gyrus splenialis, suprasplenialis, postsplenialis und auf der Konvexitat einen medialen Streifen des Gyrus lateralis und den Gyrus postlateralis ein. Die Area occipitalis befindet sich nur auf der Konvexitat in der Mitte des Gyrus lateralis, direkt lateral an die Area striata anschliesend, und erstreckt sich in den Furchengrund des Sulcus postlateralis. Die Area praeoccipitalis umgibt sowohl die Area striata als auch die Area occipitalis. Sie besetzt die mediale Wand und den Grund des Sulcus lateralis sowie den Grund des Sulcus splenialis, oft aber auch einen Teil des Gyrus suprasplenialis posterior. 4. Die Gyri lateralis und postlateralis zeigen makroskopisch Variationen, die in vier Haupttypen eingeteilt werden. Der haufigste Typ I besitzt einen Gyrus lateralis ohne Langsfurche. Beim II. Typ, der eine tiefe zusatzliche Langsfurche (Sulcus accessorius intralateralis) im Gyrus lateralis aufweist, erscheint die Area occipitalis an der Oberflache schmaler, obwohl die absolute Breite der Area occipitalis infolge ihrer Ausdehnung in dieser Furche gleich ist wie bei den Fallen ohne zusatzliche Furche. 5. Die Topographie der Areae striata, occipitalis und praeoccipitalis hat im Katzenhirn folgende Besonderheiten: 1. die Area striata breitet sich weiter rostralwarts aus, 2. die Area occipitalis befindet sich nur auf der Konvexitat und 3. die Area praeoccipitalis umgibt die Areae striata und occipitalis kontinuierlich. 6. Die Besonderheiten der Lageverhaltnisse der Areae striata und occipitalis, die anders sind als meist angenommen, sollten bei physiologischen und mikrophysiologischen Untersuchungen berucksichtigt werden. Der auffallige Faserreichtum und die starke Differenzierung der Area occipitalis wird im Zusammenhang mit der Frage des Rindenfeldes der optischen Wahrnehmung hervorgehoben.

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