Entwicklung der Fallpauschalenvergütung in verschiedenen chirurgischen Fachgebieten

Zusammenfassung Hintergrund: Seit Einführung der Diagnosis-Related Groups (DRGs) in Deutschland verändern sich die vergütungsrelevanten Variablen ständig. Subjektiv ist die DRG-Vergütung fachgebietsübergreifend mit negativen Konnotationen behaftet. In der folgenden Untersuchung sollen die Entwicklung der Erlössituation und Verweildauer in verschiedenen chirurgischen Fachgebieten dargestellt werden. Material und Methoden: Durch Gruppierung der 10 häufigsten handchirurgischen, unfallchirurgischen, allgemeinchirurgischen sowie thorax-, herz- und gefäßchirurgischen Diagnosen und Therapien konnten die DRGs zwischen 2004 und 2010 bestimmt und daraus vergleichbare Parameter abgeleitet werden. Ergebnisse: Bei nahezu konstanter unterer Grenzverweildauer verkürzten sich die mittlere und obere Verweildauer bei den meisten der Top-10-Diagnosen. Im Beobachtungszeitraum von 7 Jahren stieg der Gesamterlös in der Handchirurgie um 30 %. Die Allgemeinchirurgie legte um 20 % und die Thorax-Herz-Gefäßchirurgie um 17 % zu, während die Unfallchirurgie mit 1 % eine degressive Vergütung zeigte. Dies entspricht einer mittleren jährlichen Wachstumsrate von 4,47 %, 3,08 %, 2,68 % bzw. – 0,15 %. Der Vergleich der Erlöse in den 4 Fachgebieten mit repräsentativen makroökonomischen Parametern konnte keine gemeinsame Entwicklung aufdecken. Schlussfolgerung: Die Abnahme von mittlerer und oberer Verweildauer ist fachgebietsübergreifend. Die Gesamterlöse entwickelten sich teilweise gegensätzlich. Negativwachstum birgt die Gefahr in sich, dass insbesondere durch das Hinzukommen steigender Personalkosten mittel- bis langfristig notwendige Krankenhausinvestitionen nicht getätigt werden können.