Zur Rheologie des Blutes
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\ \ Aus dem Heimholt z-Institut an der TH Aachen und der Abteilung Chirurgie der Universitätsklinik Düsseldorf Ein modifiziertes Couette-Rheometer gestattet die Messung der Fließkurve bis hin zu extrem niedrigen Schergeschwindigkeiten. Dadurch konnte erstmals die in der Literatur häufig zu findende Behauptung, Blut besitze eine Fließgrenze, eindeutig widerlegt werden. Es wurde die Fließkurve von menschlichem Blut über einen sehr weiten Beanspruchungsbereich durch das Aneinanderreihen verschiedener Rheometermessungen ermittelt. Dadurch ist man in der Lage, für medizinisch-technische Apparate, in denen parallele Schichtenströmung herrscht, das Geschwindigkeitsprofil für Blut zu konstruieren. Die klinische Bedeutung der Blutrheologie ist u. a. darin begründet, daß bei gesunden Menschen die Plasmaviskosität in einem außerordentlich engen Bereich bleibt. Bei organischen Krankheiten ist die Plasmaviskosität deutlich verändert. Darüber hinaus ist die Viskosität von Vollblut im Bereich niedriger Beanspruchung klinisch interessant. Sie ist stark erhöht, wenn im Blut vermehrt ErythrozytenAggregate vorliegen. In der Routineuntersuchung könnte dies für die Früherkennung Infarktgefährdeter von Bedeutung sein. A modified Couette-Viscometer allows the measurement of the flow-curve down to extremely low shear rates. By this way the statement, which is often found in literature that blood has a yield shear stress could be refuted. The flow-curve of human blood was measured over a very wide ränge of stress by ranking data of different viscometers. Thus it is possible to design the velocity distribution for medial-technical devices under laminar flow conditions. The clinical importance of haemorheology bases on the fact that plasmaviscosity of healthy men remains in an extremely narrow ränge. At organical diseases plasma viscosity of whole blood at low shear rates is of clinical interest. It is considerably higher, when blood contains more erythrocyteaggregates (Rauleau-Clumps). In routine-tests this could be of interest for the early recognition of infarctendangered patients. Bei viskoelastischen Flüssigkeiten ist bekanntlich der Zusammenhang zwischen Schubspannung t und Schergeschwindigkeit — also die sogenannte Fließkurve — nichtlinear. Darüber hinaus zeigen derartige Fluide Normalspannungseffekte, wie beispielsweise das Hochklettern an rotierenden Wellen — der Weissenbergeffekt —, die Strangaufweitung oder die Widerstandverringerung in der turbulenten Strömung. Als Beispiel für viskoelastische Flüssigkeiten seien hier die Polymerlösungen genannt. Die erste Abbildung zeigt die — für solche Polymerlösungen charakteristische — Fließkurve einer 0,6°/oigen wässrigen Carboxymethylzelluloselösung, wobei das Molekulargewicht nach Angaben des Herstellers weit größer als 10 Millionen ist. Das Verhältnis Schubspannung zu SchergeschwindigÄ' keit, die Viskosität >?, ist (wie man sieht) nicht konstant, sondern hängt von der Beanspruchung ab. Die. zweite Abbildung zeigt den für solche Flüssigkeiten typischen Verlauf der variablen Viskosität als Funktion der Schergeschwindigkeit. Der bei ver-
[1] H. Schmid-Schönbein,et al. Eine neue Methode zur Untersuchung der rheologischen Eigenschaften von Erythrocyten-Aggregaten , 1967, Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere.
[2] H. Chmiel,et al. Messung der Fließkurve im Bereich extrem niedriger Schergeschwindigkeiten , 1972 .