H. Staudinger, geboren am 23. Marz 1881 in Worms/Rh. feierte vor kurzem seinen 70. Geburtstag. Er habilitierte sich 1907 in Strasburg bei Thiele und wurde im gleichen Jahr a. o. Professor fur organische Chemie an der Technischen Hochschule in Karlsruhe. 1912–1926 war er ordentlicher Professor fur Chemie an der Eidgenossischen Technischen Hochschule in Zurich und ab 1926 in gleicher Eigenschaft an der Universitat Freiburg/Br. H. Staudinger befaste sich zuerst mit verschiedenen Stoffklassen und Problemen der organischen Chemie, insbesondere mit den von ihm entdeckten Ketenen. Seine Lebensarbeit widmete er aber der Chemie der Makromolekeln, die er vor mehr als 30 Jahren begrundete und als deren markantester Vertreter er gilt. Etwa 500 Publikationen, davon allein etwa 100 uber Cellulose, 60 uber Kautschuk und Isopren, sind ein beredetes Zeugnis seiner unermudlichen Schaffenskraft. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil, von denen neben der Mitgliedschaft in vielen in- und auslandischen wissenschaftlichen Gesellschaften die Verleihung der Emil Fischer-Gedenkmunze des Vereins Deutscher Chemiker, der Leblanc-Gedenkmunze der franzosischen chemischen Gesellschaft, der Kautschukplakette, des Cannizzaro-Preises, der goldenen Ehrennadel des Vereins finnischer Chemiker und der Mitscherlich-Medaille genannt seien. H. Staudinger ist Ehrendoktor der Technischen Hochschule Karlsruhe und der Universitat Mainz. Er gibt die von ihm begrundete Zeitschrift „Die makromolekulare Chemie” heraus.