Der Philosoph Gernot Bohme hat vor nicht allzu langer Zeit unter Bezug auf den britischen Soziologen Anthony Giddens drei Formen des Vertrauens unterschieden (Bohme 1998): das Urvertrauen, das Vertrauen als gesellschaftliche Konvention und die Tugend des Vertrauens. Vom Urvertrauen reden die Psychologen nach Erikson dann, wenn es um jene in fruhester Kindheit erworbene Ressource geht, die jeder Rede uber das Vertrauen voraus geht. Bohme selbst spricht in diesem Zusammenhang vom ontologischen Vertrauen und vertritt die These, dieses Vertrauen sei in der heutigen Gesellschaft in vielen Bereichen geschwunden. An seine Stelle trete zunehmend ein „Vertrauen zweiter Ordnung“ (ebd.), das auf Sicherungs- und Kontrollsystemen beruhe. Es unterscheide sich vom ontologischen Vertrauen durch das Bewusstsein des Risikos und sei in modernen Gesellschaften ein notwendiges Mittel zur Reduktion von Komplexitat. Der Einzelne kann sich, so die Argumentation, nicht mehr mit allen fur sein Leben relevanten Dingen und Bedingungen direkt in Beziehung setzen, kann sich also bspw. bei Krankheit nicht (bzw. nur sehr begrenzt) selbst therapieren, kann seine Lebensmittel nicht (bzw. nur sehr begrenzt) selbst produzieren, kann sich uber das Geschehen in der Welt nicht (bzw. nur sehr begrenzt) selbst informieren.
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